Unheilig

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Bandmitglieder:

Der Graf, Henning Verlage, Christoph Termühlen (Licky), Martin Potthoff (Potti)

Kurz-Biographie:

Wir schreiben das Jahr 1999. Die Neue Deutsche Härte-Band „Unheilig“ wird gegründet. Zum ersten Line-Up zählten „Der Graf“, Grant Stevens und Jose Alvarez-Brill. Die ersten Releases der Formation wurden im Jahre 2000 noch in Zusammenarbeit mit dem kleinen deutschen Düster-Label Bloodline auf den Markt gebracht.
Sich auf einige Highlights der 1999 in Aachen gegründeten Band beschränken zu müssen, ist undankbar angesichts ihrer musikalischen Entwicklung vom Underground-Szene-Act zu Pop-Lieblingen. Unheilig kreuzten während ihres rasanten Aufstiegs pathetischen Pop, experimentierfreudigen Neue Deutsche Härte-Sound und Gothic-Balladen in einem ungewöhnlichen Stil. Single-Hits wie „Freiheit“, „Geboren um zu leben“, „Zeit zu gehen“, „So wie du warst“ sowie die überdurchschnittlich gut verkauften Langspielplatten „Puppenspiel“ (2008), „Große Freiheit“ (2010), „Lichter der Stadt“ (2012) produzierten Unheilig während ihrer Bandkarriere. Die Band wurde vor ihrer sogenannten „WDR4“-Zeit um 2010 eindeutig der Schwarzen-Subkultur zugerechnet, da das normale Mainstream-Publikum vermutlich die nachdenklich-gefühlvollen Songs geschätzt hätte, aber zu dem recht harten Soundgeflecht auf den Alben nur schwer einen Zugang fand.

Bandinfo:

Für eher geringe Aufmerksamkeit nach heutigen Ansprüchen sorgte 2000 die Single „Sage Ja!“. Kurze Zeit darauf präsentierte die Band aus Aachen ihr Erstlingswerk unter dem Titel „Phosphor“ (2001). „Phosphor“ war ein durchaus beachtenswertes Album. Stilistisch war die Band allerdings damals noch komplett der Schwarzen Szene zuzuordnen, mit Songs die sich eindeutig in Richtung Rammstein orientierten. Wären Grant Stevens und Jose Alvarez-Brill 2002 nicht ausgestiegen, hätten Unheilig vermutlich niemals ihren Musik-Stil so radikal verändert.

In den Jahren danach steigerten Unheilig langsam ihre Bekanntheit mit den Longplayern „Das 2. Gebot“ (2003), „Zelluloid“ (2004) und „Moderne Zeiten“ (2006), sowie souveränen Live-Konzerten und Festival-Auftritten (WGT in Leipzig, Amphi Festival).
2007 schafften Unheilig dann endlich den langersehnten Durchbruch in der Gothic-Szene mit dem Album „Puppenspiel“, ohne jedoch dabei ihren Independent-Status zu verlieren. Als Produzent fungierte dabei Henning Verlage (Bandmitglied seit 2006 und bekannt für seine Arbeit mit Neuroticfish, Letzte Instanz, Eisbrecher & Blutengel). Der Dunkel-Sound zwischen NDH und Düster-Pop-Balladen irritierte und zerrte an den Nerven, es fiel allerdings schwer, sich diesem Mix an Songs und Klängen zu entziehen. Nach der Albumveröffentlichung widmete sich die Band ihren Live-Aktivitäten, die nachhaltig die Plattenumsätze ankurbelten.

Im Jahr 2010 schafften Unheilig dann mit „Geboren um zu leben“ einen großen Pop- und Chart-Hit abzuliefern, der die Band praktisch in allen deutschsprachigen Ländern schlagartig bekannt machte. Die nachfolgende Single „Unter deiner Flagge“ erreichte ebenfalls die Hitparaden. Daraufhin wurde 2010 auch das Unheilig-Album „Große Freiheit“ zum großen Mainstream-Erfolg, welches bis auf den 1.Platz der Charts kletterte. „Der Graf“ hielt dabei an den nachdenklich-gefühlvollen Texten fest, musikalisch jedoch regierte auf den Singles bereits der gradlinige Düster-Schlager.

2012 wurden mehrere Singles ausgekoppelt, von denen sich vor allem „So wie du warst“ und „Lichter der Stadt“ überdurchschnittlich verkauften und Platz 2 bzw. 31 in den Charts belegten. Mit „Lichter Der Stadt“ löste sich die Band noch weiter von der Schwarzen-Nische und testete den Popmarkt. Bei den Aufnahmesessions beteiligten sich prominente Musiker wie Andreas Bourani und Xavier Naidoo (bei ‚Zeitreise‘). Hier sollten offensichtlich viele Songs das Potenzial besitzen, ob ihrer Melodiosität und aufgrund des Hitcharakters auch im Pop-Radioprogramm Gehör zu finden. Und so pathetisch und kraftvoll wie ihre Musik waren auch ihre Auftritte.
Auch mit ihrer letzten Single „Zeit zu gehen“ kamen Unheilig wieder glänzend an. Das Stück erreichte ebenso die deutschen Charts, wie auch der Nachfolger „Mein Berg“. Das Album „Gipfelstürmer“ sicherte abermals nennenswerte Charts-Positionen für die Düster-Schlager-Gruppe. Die LP variierte dunkle Synthesizersounds mit Popmelodie-Traditionen, stellte aber keine große Weiterentwicklung der Gruppe mehr dar. 2016 endete dann vorerst das Kapitel einer unterhaltsamen Pop-Formation, die in den letzten Jahren ihren musikalischen Wurzeln in der Gothic-Szene leider immer mehr den Rücken zugekehrt hatte.

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